Digitalisierung und neue Zusatzalarmierung bei den Feuerwehren Rohr

Geschrieben von Sven Ziegler am .

Die Feuerwehren der Gemeinde Rohr wurden mit neuer Technik ausgestattet - mit digitaler Technik. Über einen Zeitraum von ca. 2 Jahren wurden sich in der Feuerwehr Rohr Gedanken über eine Anpassung im digitalen Bereich gemacht.

Ende August war es dann soweit und es wurde für die Feuerwehren ein "digitales Update" beschlossen und letztendlich beschafft.

 Das Projekt zur Ertüchtigung der digitalen Infrastruktur begann sogesehen bereits Anfang 2020. Hier reiften bereits erste Überlegungen und Gedanken die bestehende Software zur Mitglieder und Geräteverwaltung zu ersetzen bzw. auf den aktuellen Stand der Technik zu heben. Da der Markt eine Vielzahl von Anbietern solcher Softwarelösungen bereithält, dauerte die Auswahl einer geeigneten Software entsprechend. Zudem verzögerte die Corona-Pandemie das Vorhaben deutlich.

Wie bereits berichtet wurde dann losgelöst von der digitalen Ertüchtigung der Atemschutz in der Gemeinde Rohr bei der gleichnamigen Stützpunktwehr zentralisiert. Diese Umstrukturierung war ein erneuter Ansporn das Projekt einer neuen Software zur Mitglieder und Geräteverwaltung umzusetzen. 

Es wurden mehrere Softwaren getestet wobei der Focus auf Benutzerfreundlichkeit und einem ausgewogenem Preis-Leistungs-Verhältnis lag. Das Programm sollte nicht über unseren Bedürfnissen stehen, aber gleichzeitig diverse Schnittstellen in Richtung "digitaler Zukunft" bieten. 

Nach mehreren Monaten rückte daher die Software der Firma FireManger in den Vordergrund. Die Firma aus der Oberpfalz hat ihren Sitz in Neustadt an der Waldnaab und ging letztendlich als Favorit hervor. Dennoch vergingen mehrere Monate bis zur Beschaffung. Auch ein weiterer Punkt kam in diesem Projekt hinzu - die Zusatzalarmierung. Aus Kostengründen wurde ein Ersatz für das altbewährte System der Zusatzalarmierung mittels Mobiltelefon gesucht. So rückte der Focus vorerst auf diesen Themenbereich. Doch auch hier konnte wir auf die Software der Firma FireManger zurückgreifen. Die Firma besitzt über ihre Software eine Schnittstelle zu einer Firma für Zusatzalarmierung - die Firma Alamos GmbH mit Sitz in Augsburg.

So wurde ein Gremium der Feuerwehr Rohr gegründet, welches letztendlich die Themenpunkte aufarbeiten sollte. Im Rahmen dessen bekamen wir auch Unterstützung unserer Nachbarkommune. Genauer von der Feuerwehr Roßtal, welche genau diese Softwaren im Einsatz hat. Hier konnten wir uns Erfahrungsberichte einholen und mit den Kameraden "fachsimpeln".

Bei einer Kommandantenversammlung der Gemeinde Rohr, bei der auch der 1. Bg,. Felix Fröhlich anwesend war, wurden die Vorschläge für die digitale Ertüchtigung dann vorgestellt. Letztendlich wurde der Vorschlag bewertet, bewilligt und die Softwaren beschafft.

Die Feuerwehren Rohr, Regelsbach und Gustenfelden nutzten daher seit ca. Anfang September '22 zur Mannschafts und Geräteverwaltung die Software der Firma FireManager. Diese bietet zusätzlich Applikationen für Mobiltelefone, über welche Mitglieder der Wehren über anstehenden Termine, fällige Untersuchungen im Sinne Atemschutz und vieles mehr informiert werden - zum Großteil automatisiert. 

In der Atemschutzwerkstatt wird das System zur Verwaltung des umfangreichen Gerätebestandes verwendet. Durch die Möglichkeit einen Barcodescanner mit dem System zu verbinden, ist eine nahezu Papierfreie Verwaltung der Geräte möglich. Des Weiteren werden automatisierte Prüfberichte und Hinweise erstellt. Als "zuckerl" konnten wir dann noch von der Feuerwehr Kammerstein ein gebrauchtes Atemschutzprüfgerät erwerben. Das neu beschaffte Gerät dient der Prüfung von Masken, Lungenautomaten und Pressluftatmern aus der Atemschutzwerkstatt. Im Gegensatz zum alten Prüfgerät überträgt es die Messdaten automatisch und in digitaler Form in die neue Software.IMG 3751

Die Einrichtung der Zusatzalarmierung ist aktuell in vollem Gang. Die Software löst bei einem Feuerwehreinsatz einen Alarm aus. Durch eine Applikation auf dem privaten Smartphone der Feuerwehrkameraden/innen kann der Alarm an den Mann oder an die Frau gebracht werden. Diese Möglichkeit der Alarmierung wird flächendeckend für die ganze Gemeinde bereitgestellt. Zusätzlich werden bei einem Alarm einsatzrelevante Informationen auf einem bereits installierten Fernseher im Feuerwehrhaus dargestellt. Dies dient dazu ein erstes Lagebild zu bekommen. In diesem Bildschirm werden unter anderem die Möglichkeiten der Wasserversorgung um die Einsatzstelle angezeigt. Diese wurden bereits vor einigen Jahren, ebenfalls digital, gemeindeweit erfasst.

Optional hat sich die Feuerwehr Rohr die Möglichkeit offen gelassen sich bei Einsätzen künftig von einem Tablet lotsen zu lassen. Durch die Softwaren bietet sich die Möglichkeit die Alarmdaten digital zur Verfügung zu stellen. Der jeweilige Gruppenführer wird bei seiner Tätigkeit dann von eben jenem Tablet unterstützt, welches den Fahrer vorher zur Einsatzstelle gelotst hat. Zusätzlich bekommt er auf dem Gerät die Standorte der Hydranten in seiner Nähe anzeigt und die Atemschutzüberwachung der Eingesetzten Geräteträger kann über das Tablet realisiert werden.

Alles in allem war dies ein großer Schritt in Richtung digitaler Ertüchtigung - aber auch ein fälliger Schritt, um am Stand der Technik zu bleiben. 

Wir hoffen nun, dass uns dieser Schritt die Arbeit etwas erleichtert. Das wird aber wohl erst die Zeit zeigen.

 

Was wir hier nicht vergessen möchten ist ein GROßES Dankeschön.

Zum einen an die Firma FireManger, die uns für sämtliche Fragen rund um ihre Software nahezu rund um die Uhr zur Verfügung steht.IMG 3766.JPEG

Auch geht unser Dank an die Feuerwehr Roßtal, bei der wir die beiden Softwaren anschauen konnten und uns ein Bild davon machen.

An die Feuerwehr Kammerstein geht unser Dank, weil wir durch sie die Atemschutzwerkstatt im digitalen Bereich ertüchtigen konnten.

Auch der Gemeinde gilt unser Dank. Hier wird unseren Wünschen und Anregungen stehts mit einem offenen Ohr begegnet. 

 

Aber unser größter Dank gilt den stillen Arbeitern im Hintergrund. Diejenigen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen, mit den Firmen Kontakt aufnehmen, die Vorbereitungen für den Umstieg schaffen, den Umstieg durchführen und organisieren, die Softwaren administrieren, Unterweisungen zu den Softwaren halten, Daten einpflegen und vieles mehr. 

Wir reden hier nicht mehr von Arbeitsstunden, sondern von Arbeitstagen. 

Namentlich sind deshalb erwähnt Tobias Ponwitz (verantwortlich für die Alarmierung), Sebastian Schaffer (verantwortlich für die Alarmierung und den Bereich Hardware), Bernd Spiegel (Problemlöser und unser Softwaregenie), Sven Ziegler (Initiator des Projekts, verantwortlich für die Verwaltungssoftware und Ansprechpartner für die Softwareumstellung), Thomas Richter, welcher uns bei dem Ganzen Projekt und hauptsächlich bei der Alarmierung beraten hat und bei der gesamten IuK-Gruppe der Feuerwehr Rohr.

 Hydrantenkarte

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